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Im landschaftlich schönen und viel besungenen Westerwald, wenige Kilometer nördlich der Kreisstadt Montabaur, liegt die kleine Gemeinde Boden, die Heimat der Big Band Boden.

Wenn auch die Gründung der eigentlichen Big Band in das Jahr 1975 fällt, so besteht der Verein, aus dem diese Band hervorgegangen ist, bereits seit dem Jahr 1958. Unvergessen dürfte der Fanfarenzug „Frisch-Auf-Boden“ bleiben, der die eigentliche Basis für das Heranwachsen der Big Band Boden schaffte. Der Gründung des Fanfarenzuges im Jahre 1958 ging der bestehende Club „Reiselust“ voraus, in dem sich nur eine Handvoll jugendlicher zusammengetan hatte. Mitgliederwerbung wurde betrieben und die Ausbildung mit großem Ehrgeiz vorangetrieben. In dem Vorsitzenden Ludwig Stockmann und dem Stabführer Horst Müller standen zwei junge Männer an der Spitze, die mit unermüdlichem Idealismus Garant für eine stetige Aufwärtsentwicklung waren.

In den folgenden Jahren wurden viele Wettstreite besucht, an den Erfolgen konnte man Maßstab für die weitere Entwicklung des Fanfarenzuges nehmen. Über die A-klasse erreichte man die Sonderklasse als höchste Stufe für Naturtoninstrumente. Da eine weitere Fortentwicklung mit den bisherigen Naturtonfanfaren nicht mehr möglich war, wurde mit großem Aufwand die Umstellung des gesamten Zuges auf Ventilinstrumente durchgeführt. Bereits 2 Jahre später konnten wieder erste Plätze bei Wettstreiten belegt werden, diesmal jedoch in den Modernen- und Konzertklassen für Fanfarenzüge. In den folgenden Jahre kehrte man oftmals mit der höchsten Gesamtpunktzahl aller Teilnehmer von zahlreichen Wettstreiten nach Boden zurück, der Name des Fanfarenzuges „Frisch-Auf-Boden“ war mittlerweile weit über die Heimatgrenzen hinausgewachsen.

Das Jahr 1974 und die folgenden Jahre leiteten einen neuen Abschnitt in der Vereinsgeschichte ein. Alles begann mit der Durchführung einer Festveranstaltung, die in ihrer Größenordnung neue Akzente setzte. In einem mit über 2000 Besuchern völlig ausverkauften Zelt begeisterte das aus Funk und Fernsehen bekannte Orchester „Max Greger“ sein Publikum. Vielleicht war das hervorragende Musizieren dieser Spitzenband mit ausschlaggebend, eine erneute, diesmal aber grundlegende Änderung des Vereins zu beschließen. Mit den Ventilfanfaren war man an die Grenzen des Möglichen gestoßen. Getreu der Maxime, dass Stillstand gleich Rückschritt sei, waren die Tage von „Frisch-Auf-Boden“ gezählt.

Die Umbenennung in „Big Band Boden“ im Jahre 1975 leitete eine völlige musikalische und strukturelle Änderung des Vereins ein. Zunächst einmal mussten wieder neue Instrumente gekauft werden, galt es doch, auf B-Trompeten, Saxophone, Posaunen, Gitarren, E-Bass, Keyboards und Schlagzeug umzustellen. Um noch intensivere Nachwuchsförderung zu betreiben, wurde ein selbständiges Jugendorchester ins Leben gerufen. Im Jahr 1989 übernahm der bisherige Vize – Dirigent Theo Borbonus den Taktstock von seinem Vorgänger Horst Müller.

Durch unermüdliches Engagement der zahlreichen Mitglieder entwickelte sich der Verein zu der heutigen Big Band Boden, seit 1997 unter der musikalischen Leitung von Dr. Klaus Herz. Im Mittelpunkt steht natürlich der Swing: Klassicher Glenn-Miller-Sound, Count Basie- und Duke Ellington-Arrangements bis hin zu modernen Jazz-, Pop-, Soul- und Swingnummern! Dies alles präsentiert die Big Band Boden unter Mitwirkung von Gesangssolisten, die zum festen Bestandteil jedes Konzerts geworden sind. Sound- und Lichtanlage entsprechen professionellen Ansprüchen und sorgen ebenfalls dafür, dass ein Konzert der Big Band Boden heute zu den gefragtesten Ereignissen im Westerwald – und über dessen Grenzen hinaus – gehört.